Die katholische Kirche ist nicht reich, aber reich an Aufgaben. Um sie erfüllen zu können, braucht die Kirche auch die finanzielle Unterstützung ihrer Mitglieder. In Deutschland gibt es darum die Kirchensteuer, die an die Lohn- und Einkommenssteuer gekoppelt ist. Wie beim staatlichen Steuersystem berücksichtig die Bindung an die Lohnsteuer, wie leistungsfähig jeder Einzelne ist.
Die Kirchensteuer ist keine staatliche Subvention, wie gelegentlich angenommen wird. Vielmehr ist es ein Mittel der FInanzierung der Kirche durch ihre Mitglieder. Der Staat zieht für die evangelische und die katholische Kirche die Steuer ein. Das hat für alle Beteiligten Vorteile: Die Kirche muss keine eigene Verwaltung aufbauen - und der Staat lässt es sich gut bezahlen: Die Gebühr beträgt zwischen drei und vier Prozent der erhobenen Summe.
Diese sechs Gründe sprechen für die Kirchensteuer:
• Die Einnahmen aus der Kirchensteuer machen die Kirche unabhängig vom Staat.
• Die Kirche kann zahlreiche Aufgaben erfüllen, die sonst der Staat übernehmen müsste: in Kindergärten und Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen.
• Die Kirchensteuer trägt dazu bei, dass Bildungseinrichtungen und Beratungsstellen (mit-)finanziert werden. Damit werden Verbände, Pfarrgemeinden und die Seelsorge unterstützt.
• Das deutsche Kirchensteuersystem ist gerecht und solidarisch. Die Anbindung an das deutsche Einkommensteuerrecht sorgt dafür, dass jeder nur so viel bezahlt, wie es seiner finanziellen Leistungsfähigkeit entspricht.
• Die Kirche bewahrt dank der Kirchensteuer ihre Unabhängigkeit von Großspendern. Wäre sie auf Spenden angewiesen, könnten wirtschaftlich mächtige Geldgeber Einfluss auf Entscheidungen nehmen.
• Die Kirchensteuer bietet weitgehende Planungssicherheit und macht die Arbeit berechenbar.
Über die Kirchensteuer und andere Einnahmequellen sowie die Ausgaben des Bistums Osnabrück gibt eine jährlich erscheinende Broschüre Auskunft.