Mit einem festlichen Jubiläumsgottesdienst am Sonntag, 12. November um 10 Uhr beschließt die katholische Kirchengemeinde St. Marien ihre Feiern zum 125-jährigen Bestehen. Dazu kommt der emeritierte Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Schola mitgestaltet; an der Orgel spielt Regine Wolters.
St. Marien im Bremer Westen umfasst die Stadtteile Walle, Findorff, Gröpelingen und Oslebshausen mit zusammen rund 7.300 katholischen Christen. Es handelt sich um die zweitälteste katholische Kirchengemeinde in der Stadt Bremen nach St. Johann im Schnoor. Zur Gemeinde gehören Menschen aus zahlreichen Nationen, weshalb regelmäßig Gottesdienste in arabischer, portugiesischer, französischer und polnischer Sprache gefeiert werden.
Arbeitskräfte aus Polen, dem Eichsfeld und Böhmen
Die Geschichte von St. Marien ist eng verbunden mit der Industrialisierung im Bremer Westen mit seinen Häfen, den Werften und der Jute-Spinnerei. Am Ende des 19. Jahrhundert wurden dazu viele Arbeitskräfte angeworben, von denen damals viele aus dem katholischen Eichsfeld, aus Böhmen und insbesondere aus Polen kamen.
Die erste St. Marien-Kirche in Walle, eine neoromanische Hallenkirche an der St. Magnus-Straße, wurde am 13. November 1898 durch den Münsteraner Weihbischof Maximilian Gereon von Galen eingeweiht. Einer der Sponsoren war der Bremer Schokoladenfabrikant Josef Hachez.
Pharao-Pizza und Sandalen-Toast
Die Kirche wurde durch Bombenangriffe 1943 und 1944 weitgehend zerstört. Das heutige Kirchengebäude, eine Saalkirche mit 450 Plätzen, wurde am 27. Mai 1954 durch den Osnabrücker Bischof Wilhelm Berning geweiht. Direkt gegenüber befindet sich die evangelische St.-Wilhadi-Kirche.
In den vergangenen Monaten hat die Kirchengemeinde zahlreiche Veranstaltungen zum Jubiläum durchgeführt, darunter ein biblisches Mahl mit Pharao-Pizza und Sandalen-Toast, eine Fahrrad-Pilger-Tour, eine Nacht der offenen Kirche, Kirchenführungen, das Gemeindefest und den Tanz in den Mai.
