„Wir müssen eine schöpferische Minderheit sein“: Das hat der emeritierte Bischof Franz-Josef Bode am Sonntag beim Festgottesdienst zum 125-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde St. Marien in Bremen-Walle gefordert. Zwar gehe die Zahl der „Berufschristen“ sehr zurück und die kirchlichen Verwaltungseinheiten würden größer. „aber die Nähe zu den Menschen muss bleiben“, forderte Bode.
Kirchenräume blieben wichtig, aber sie würden umgenutzt, erklärte der Altbischof mit Hinweis auf die Kirchen St. Nikolaus in Gröpelingen und St. Bonifatius in Findorff, die zur Gemeinde St. Marien gehören, aber nicht mehr vorrangig als Gotteshäuser genutzt werden.
Fürbitten in sechs Sprachen
Bode stand zusammen mit Pastor Martin Luttmann und Pfarrer Daniel Brinker aus Salzbergen – er war mal Pastor in St. Marien – am Altar. Musikalisch gestalteten die Schola St. Marien und Regine Wolters an der Orgel den Gottesdienst. Wie international die Gemeinde ist, zeigte sich daran, dass die Lesung auch in Arabisch vorgelesen wurde und die Fürbitten neben der deutschen Sprache auf Französisch, Portugiesisch, Englisch, Polnisch und Vietnamesisch.
Der Bischof erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes daran, dass die erste St. Marien-Kirche 1898 in einer Zeit eingeweiht wurde, in der mehr und mehr katholische Christen nach Bremen zogen, um im Hafen zu arbeiten. Nach der Zerstörung dieser Kirche im Zweiten Weltkrieg wurde 1954 die heutige Kirche eingeweiht.
Videobotschaft von Pfarrer Fleddermann
Beim anschließenden Empfang drängten sich die Gäste im Pfarrsaal. Dort hörten Sie eine Videobotschaft von Pfarrer Josef Fleddermann, der sich wegen einer Kur derzeit im Schwarzwald aufhält und daher nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen konnte.