Krankenhausseelsorger geht nach 33 Jahren in den Ruhestand

Bernhard Memering wirkte im Klinikum Bremen-Ost, im Ethikkomitee und als Diözesanbeauftragter

33 Jahre war Bernhard Memering Krankenhausseelsorger im Klinikum Bremen-Ost – am 26. September wird er feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Nicht nur am größten Krankenhäuser der Hansestadt hat der katholische Theologe Spuren hinterlassen, sondern auch in der Stadt Bremen und im Bistum Osnabrück.

Bernhard Memering stammt aus Lathen an der Ems. Nach dem Abitur 1975 und dem Zivildienst studierte er in Münster Katholische Theologie und schloss 1983 mit dem Diplom ab. Nach drei Jahren als Pastoralreferent in Osnabrück absolvierte er ein Aufbaustudium der Pastoralpsychologie in Frankfurt St. Georgen.

Seit dem 1. Oktober 1989 arbeitet er im Auftrag des Bistums Osnabrück als Krankenhausseelsorger im Klinikum Bremen-Ost – gemeinsam mit zwei evangelischen Kolleginnen. Das Krankenhaus ist eine Einrichtung mit zwölf psychiatrischen und somatischen Fachkliniken, rund 900 Betten und fast 1800 Beschäftigten. Seit drei Jahren ist er dort auch Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees, in dem Ärzte, Pflegende, Angehörige und Rechtsbetreuer gemeinsam die weitere Behandlung von Patienten beraten.

Sonntagsgottesdienste im Wechsel

Auf eine gute ökumenische Zusammenarbeit legt Memering großen Wert. Mit seinen beiden Kolleginnen teilt er sich die Räume im Seelsorgezentrum. Die Zuständigkeit für einzelne Stationen haben sie unter sich aufgeteilt. Die sonntäglichen Gottesdienste in der „Kirche im Park“, die gerade saniert wird, werden im Wechsel gefeiert. Patienten und Menschen aus der Umgebung kommen in den Gottesdienst, der auch in das Haupthaus des Klinikum Bremen-Ost übertragen wird. (Am Pfingstmontag hat ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Gelände des Klinikums bereits Tradition.)

„Ich möchte einen Schutzraum für die Seele schaffen“

Wichtig ist es dem Krankenhausseelsorger, dass er Patienten unabhängig von ihrer Religions- und Konfessionszugehörigkeit im Gespräch „aufmerksam und empathisch zuhören kann“. Er möchte für sie, die Angehörigen und Mitarbeiter der Klinik „einen Schutzraum für die Seele schaffen“ und sieht in seiner Arbeit eine Ergänzung zum schnelllebigen Betrieb im Krankenhaus. „Es ist wichtig, auch mal innehalten zu können.“ Die Gespräche, die der Theologe führt, sind vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht.

Leiter des Krankenhauspfarramts

Zusätzlich zu seiner Arbeit im Klinikum Ost wurde Memering zum 1. Juni 2002 mit der Leitung des Katholischen Krankenhauspfarramtes Bremen beauftragt, dem in der Stadt Bremen sieben Mitarbeitende in der Krankenhausseelsorge angehören. Im Bistum Osnabrück ist er seit 1998 Sprecher der Krankenhausseelsorge, und zum 1. Februar 2020 hat er die neu geschaffene Aufgabe des Diözesanbeauftragten für Krankenhausseelsorge übernommen.

Ende September endet Memerings Arbeit – und wer mit ihm spricht, spürt, dass er mit Leib und Seele in der Krankenhausseelsorge tätig ist. Umso mehr bedauert er, dass bisher noch kein Nachfolger gefunden wurde.


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Porträt von Bernhard Memering

Ende September hört Bernhard Memering als Krankenhausseelsorger auf. Foto: Christof Haverkamp