Jeden Morgen hat die Caritas Bremen vor der Propsteikirche St. Johann Lunch-Pakete für Obdachlose verteilt. Die Aktion endet an diesem Freitag (31. Juli). „Allmählich greifen die in Bremen etablierten Hilfen für wohnungslose Menschen wieder“, erklärt Cornelius Peters, Leiter Soziale Dienste der Caritas Bremen, zur Begründung.
„Wir haben mehr als 5.000 Pakete verteilt“, teilt Svenja Schulz, Koordinatorin des Projekts, mit. „Dabei haben wir uns bewusst für einen lokalen Partner entschieden. Der türkische Imbiss Kervan ums Eck war ebenfalls vom Lockdown betroffen.“ Bei ihm hat die Caritas werktags bis zu 50 warme Mahlzeiten bestellt – zu Sonderkonditionen. „Ihm hat dieser Auftrag in der wirtschaftlich schwierigen Zeit sicher auch geholfen“, so Schulz.
Zahlreiche Spenden
Möglich wurde die Lunch-Paket-Aktion nach Angaben von Caritasdirektor Martin Böckmann durch zahlreiche Spenden, die in der Zeit der Corona-Krise gesammelt wurden. Er dankte daher denen, die das Projekt mit einer Spende an den Caritas-Stiftungsfonds AHoi (Allgemeine Hilfen – offen und individuell) unterstützt haben, ebenso den Firmen Wolpmann und Dolle und allen Lebensmittel-Spendern. Die Propsteigemeinde St. Johann stellte Räume zur Verfügung, um Kaffee zu kochen und um die Lunch-Pakete vorzubereiten.“
Im März waren aufgrund der Corona-Krise viele Unterstützungsangebote für Wohnungslose mit sofortiger Wirkung eingestellt worden. „Von jetzt auf gleich waren wir auf uns gestellt“, so ein Obdachloser. „Die Straßen waren menschenleer. Alle sollten zu Hause bleiben – wir hatten keines. Hände waschen als Schutz vor Corona war für uns nicht möglich.“
Kaffee, Obst, Süßigkeiten und eine warme Mahlzeit
Die Caritas Bremen öffnete die Johannis-Oase in der Bremer Innenstadt unter strengen Auflagen. Um den Wohnungslosen die Wartezeit zu verkürzen, verteilten Mitarbeitende vor der Propsteikirche Kaffee sowie Lunch-Pakete mit einem Getränk, Obst, Süßigkeiten und einer warmen Mahlzeit.
„Wir spüren mittlerweile die Ausläufer der Corona-Krise“, sagt Svenja Schulz. „Menschen, die durch Corona in eine Notlage geraten sind und dies nachweisen können, können sich auch weiterhin bei uns melden. Für sie stellen wir ebenfalls aus dem Caritas-Stiftungsfonds AHoi eine Soforthilfe zur Verfügung.“